Trauer um Ernst-Ullrich R. Neumann

Der Lan­des­mu­sik­rat Bran­den­burg trau­ert um sei­nen Ehren­prä­si­den­ten Ernst-Ull­rich R. Neu­mann, der am 2. Novem­ber 2024 im Alter von 75 Jah­ren in Senf­ten­berg ver­starb. Unsere Prä­si­den­tin, Prof. Dr. Ulrike Liedtke, erin­nert sich:

Ernst-Ull­rich R. Neu­mann war gerne Prä­si­dent des Lan­des­mu­sik­ra­tes Bran­den­burg, beliebt unter den Musik­schaf­fen­den im eige­nen Land sowie in der Kon­fe­renz der Lan­des­mu­sik­räte Deutsch­lands. Seine Mei­nung wog schwer, weil er das Musik­le­ben kräf­tig bewe­gen wollte – vol­ler Unge­duld und mit neuen Ideen.

Nach dem Grün­dungs­prä­si­den­ten Wolf­gang Thiel übte Ernst-Ull­rich R. Neu­mann das Amt des Lan­des­mu­sik­rats­prä­si­den­ten von 1992 bis 2013 aus. Es waren Auf­bau­jahre. Es galt, eine trag­fä­hige Struk­tur des Ver­eins zu ent­wi­ckeln und Ensem­bles zu grün­den – Lan­des­ju­gend­chor, Lan­des­ju­gend­ak­kor­de­on­or­ches­ter und Lan­des­ju­gend­zupf­or­ches­ter; auch das Lan­des­ju­gend­jazz­or­ches­ter ent­stand unter dem Dach des Lan­des­mu­sik­ra­tes. Zahl­rei­che Kon­zerte und Ver­an­stal­tun­gen mach­ten auf­merk­sam auf die­sen neuen Musik­rat in Bran­den­burg. Wett­be­werbe waren vor­zu­be­rei­ten, Lan­des-Chor­wett­be­werb, Lan­des-Orches­ter­wett­be­werb, der Wett­be­werb „Jugend kom­po­niert“ und der Wett­be­werb „Jugend jazzt.“

Ernst-Ull­rich R. Neu­mann war Jury­vor­sit­zen­der bei „Jugend musi­ziert“ auf Lan­des- und Bun­des­ebene, Gesell­schaf­ter der Musik­aka­de­mie Rheins­berg, enga­gierte sich in Bun­des­fach­aus­schüs­sen und Pro­jekt­bei­rä­ten des Deut­schen Musik­ra­tes – alles ehren­amt­lich. Die Mit­glie­der­ver­samm­lung des Deut­schen Musik­ra­tes wählte ihn 2015 zum Ehren­mit­glied. Zum Früh­jahrs­emp­fang 2024 wurde ihm die Ehre zuteil, sich in das Gol­dene Buch sei­ner Hei­mat­stadt Senf­ten­berg ein­tra­gen zu dürfen.

Als Ernst-Ull­rich R. Neu­mann 60-jäh­rig in den Ruhe­stand ein­trat, schenkte ihm seine Musik­schule ein groß­ar­ti­ges Kon­zert. Kleine und große Schüler:innen der Kreis­mu­sik­schule Ober­spree­wald-Lau­sitz musi­zier­ten und am Schluss sang sein mehr­fach preis­ge­krön­ter Kam­mer­chor. Dazwi­schen spiel­ten das Kol­le­gium und befreun­dete Musiker:innen. An der Musik­schule in Senf­ten­berg, damals noch in der Außen­stelle Hoyers­werda, begann sein musi­ka­li­scher Weg als Gei­ger. Spä­ter stu­dierte er Musik­wis­sen­schaft in Halle/Saale und kam wie­der nach Hoyers­werda zurück. Er sam­melte Erfah­run­gen als stell­ver­tre­ten­der Musik­schul­lei­ter in Sprem­berg und musi­zierte wei­ter. Ins­ge­samt 37 Jahre lang arbei­tete er als Musik­schul­leh­rer und ‑direk­tor, seit 1986 an der Senf­ten­ber­ger Musik­schule, die nach sei­nem Kon­zept Kreis­mu­sik­schule Ober­spree­wald-Lau­sitz wurde. Das Unter­richts­ka­bi­nett für Musik in Calau kam noch dazu und die Schü­ler­zah­len wuch­sen. Musi­ka­li­sche Bil­dung war für ihn mehr als nur das Erler­nen eines Instru­ments. Sie ver­band sich mit „vie­ler­lei Tugen­den“, wie er es nannte: Ziel­stre­big­keit, Pünkt­lich­keit, die Fähig­keit, sich in eine Gruppe ein­ord­nen zu kön­nen, um im Ensem­ble zu spielen.

Kul­tur­bot­schaf­ter“ wollte Ernst-Ull­rich Neu­mann mit sei­nen gut 1000 Musikschüler:innen sein. Er war es in sei­ner Region und weit dar­über hin­aus. Dem Kul­tur­bot­schaf­ter sen­dete Minis­ter­prä­si­dent Diet­mar Woidke herz­li­che Grüße und Glück­wün­sche zum 70. Geburts­tag. In einem Brief an den Trä­ger des Lan­des­ver­dienst­or­dens schrieb Woidke: „Ihr beruf­li­ches und pri­va­tes Leben war und ist von Musik geprägt. Sie haben Jahr­zehnte hin­durch maß­geb­lich zum Auf- und Aus­bau der musi­ka­li­schen Bil­dung in Bran­den­burg bei­getra­gen und viele, viele Kin­der und Jugend­li­che unter­rich­tet. Ihre Ver­dienste um die musi­ka­li­sche Bil­dung in Bran­den­burg sind unvergessen.”

Danke Ulli! Wir wer­den Dein Andenken stets in Erin­ne­rung behal­ten. Unsere Gedan­ken sind bei sei­ner Familie.