Kulturpolitische Strategie 2024
Kulturministerin Manja Schüle hat heute Abend in Potsdam mit rund 140 Kultur-Akteuren aus ganz Brandenburg den Abschluss des kulturpolitischen Strategieprozesses zelebriert. Dabei übergab sie auch den Förderbescheid in Höhe von 100.000 Euro für den neuen Experimentalfonds an die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte.
Kulturministerin Manja Schüle:
„Eines haben die Krisen der vergangenen Jahre wie unter einem Brennglas gezeigt: Kultur ist systemrelevant, Kultur ist Daseinsvorsorge und vor allem: Kultur hat Zukunft! Was mich aber besonders freut: Wir in Brandenburg haben gezeigt, dass wir Krisen nicht nur gemeinsam erfolgreich meistern – sondern auch die kulturpolitische Zukunft unseres Landes gemeinsam gestalten können. Das Ergebnis ist die Kulturpolitische Strategie, entwickelt über vier Jahre, in neun landesweiten Konferenzen, im Gespräch mit mehr als 1.000 Kulturakteuren. Ein sensationeller und bundesweit einmaliger Prozess. Wir haben uns intensiv ausgetauscht und gefragt, wie Kultur und kulturelle Bildung im ländlichen Raum aussehen können. Wo und wem die Digitalisierung im Kulturbereich nützt. Wie der Kultursektor ökologisch nachhaltiger werden kann. Und wie eine Kulturstrategie aussehen muss, die gleichermaßen aktuelle Herausforderungen adressiert und anpassungs- und weiterentwicklungsfähig ist. Bei dieser neuen Form des Zusammenarbeitens ging es darum, Perspektiven zu wechseln, voneinander zu lernen und so gemeinsam effektivere und effizientere Instrumente zu entwickeln – wie etwa den Experimentalfonds. Unsere gemeinsame Kulturstrategie zeigt, wie Kultur für alle gelingen kann: Indem man einander zuhört, miteinander auf Augenhöhe redet – und gemeinsam feiert! So funktioniert Demokratie, so erzeugt man Miteinander, so gestaltet man Zukunft.“
Die Kulturpolitische Strategie wurde in einem sparten‑, regional- und einrichtungsübergreifend geführten Diskussionsprozess unter dem Titel ‘Kultur hat Zukunft‘ vorbereitet und entwickelt. Seit Ende 2020 gab es insgesamt sechs Regional- sowie drei Landeskonferenzen, unter anderem in Beeskow, Nauen, Schwedt, Eberswalde, Großräschen, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Potsdam. An dem vierjährigen Prozess waren mehr als 1.000 Kultur-Akteurinnen und Vertreter von Kultur-Einrichtungen und ‑Verbänden beteiligt. Auf den Konferenzen ging es etwa um Fragen zur Kulturarbeit im ländlichen Raum, zur digitalen Transformation, zur Entwicklung der kulturellen Bildung, zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Kultur und zur Teilhabe aller an kulturellen Angeboten. Schwerpunkt der Kulturpolitischen Strategie sind sechs Gestaltungsfelder, die künftig in die Bewertung von beantragten Kulturprojekten einbezogen werden sollen. Sie löst die alte Kulturstrategie aus dem Jahr 2012 ab. Die Kulturpolitische Strategie ist unter https://mwfk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Kulturstrategiebf.pdf abrufbar.
Ein völlig neues Förderinstrument, das im Rahmen des kulturpolitischen Strategieprozesses entstanden ist, ist der Experimentalfonds: Das Kulturministerium stellt dafür 100.000 Euro in diesem Jahr bereit, mit denen zehn Projekte gefördert werden sollen. Die Idee: Akteure, die bislang wenig Verbindung zur Kultur haben, sollen motiviert werden, eigene Vorhaben und Ideen für ihre Dorf- und Gemeindekultur zu entwickeln, umzusetzen und Erfahrungen mit kultureller Teilhabe zu sammeln. Dabei steht kein bestimmtes künstlerisches Resultat im Vordergrund, sondern es geht um den Prozess der aktiven Beteiligung, die Öffnung für künstlerisch-ästhetische Erfahrungsprozesse und das Ergreifen eigener kultureller Initiative. Das Förderinstrument startet in Kürze und wird über die Plattform Kulturelle Bildung bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte durchgeführt. Das Netzwerk Ideenorte berät und begleitet die Akteure bei der Entwicklung von Projekten.
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